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Demokratie lernen

Polnische Schülerinnen und Schüler im Haus für Soziale Bildung – Polnische Schülerinnen und Schüler aus Breslau kamen zum Seminar " Demokratie lernen" auf die Benediktushöhe nach Retzbach . Die Demokratische Struktur der Bundesrepublik Deutschland, Meinungsfreiheit in der Demokratie, Deviantes Verhalten jugendlicher Subkulturen in demokratischen Gesellschaften und Deutschlands langer Weg zur Demokratie waren die Kernthemen der einwöchigen Bildungsmaßnahme.

Nach einem Zwischenstopp in Bamberg, der zu einer kurzen Stadt- und Dombesichtigung genutzt wurde, kamen 28 polnische Schülerinnenn und Schülern mit ihren Begleitpersonen am Sonntag, 4. Mai 2014 spätnachmittags wohlbehalten aber müde in Retzbach an. Nach dem Abendessen gab Karl-Heinz Born eine Einführung zum Haus, zum Programm und zu den Erwartungen an die Teilnehmer. 
Im Laufe des Seminars vermittelte Seminarleiter Karl-Heinz Born einen Überblick über den demokratischen Aufbau der Bundesrepublik Deutschland von der Kommune über Bezirk, Land bis zu Bund. Der Schwerpunkt lag dabei auf den kürzlich in Bayern durchgeführten Kommunalwahlen. Der Prozess von der Kandidatenaufstellung bis zur Bekanntgabe des Wahlergebnisses wurde erläutert. Deutlich wurde auch gemacht, dass in Bayern Bürgermeister und Landräte direkt gewählt werden. In einer zweiten Runde ging es darum einen Sprecherrat und einen Sprecher nach den Bestimmungen des Bayerischen Wahlgesetzes zu wählen. Es wurden vier „Parteien“ gebildet, Karo, Herz, Pik und Kreuz, die Mitglieder wurden mit einem Kartenspiel ausgewählt. Der Sprecherrat bestand aus fünf Personen; interessant war, dass als Seminarsprecher der Lehrer gewählt wurde. 
Im weiteren Verlauf des Seminars ging es um das, gerade für Jugendliche, wichtige Thema Cybermobbing. Der Referent Slawomir Siewior führte in das Thema ein und machte deutlich, dass nur ein verantwortlicher Umgang mit den neuen Medien vor Missbrauch schützt. Einmal im Netz erfasst, ist nichts mehr rückgängig zu machen. Ein Foto, eine Aussage ist von jedermann jederzeit abrufbar. Abgesehen davon das Fotos manipuliert werden können. Beim Einstieg in den Beruf kann das sehr nachteilige Folgen für die Bewerbung haben. 
Im Rahmen eines Besuches des Berufsförderungswerkes Don Bosco in Würzburg informierten sich die Schüler über die Einrichtung, in der über 300 lernbeeinträchtigte Jugendliche für den allgemeinen Arbeitsmarkt fit gemacht werden. Insgesamt bildet das BBW in 37 handwerklichen Berufen aus. Nach der Einführung schloss sich ein Rundgang durch die verschiedenen Werkstätten an. Zum Abschluss wurde das Mittagessen eingenommen, das von den Auszubildenden der Einrichtung zubereitet worden war. 
Während einer Exkursion in die Würzburger Altstadt, ging Karl-Heinz Born besonders auf den Bombenangriff vom 16. März 1945 ein, bei dem Würzburg zu 90 % zerstört wurde und über 5000 Menschen den Tod fanden. Besucht wurden Rathaus, Falkenhaus, Dom und Neumünster und zum Abschluss natürlich die Würzburger Residenz. 
Stefan Kaiser von der Polizeiinspektion Karlstadt informierte über das Thema „Gefährderte Jugend – gefährliche Jugend“ Er zeigte dabei auf, wie und in welchen Delikten die verschieden Altersstufen polizeiauffällig werden. Er schilderte auch die Einzelheiten des Jugendstrafrechtes. Abschließend wurden die Teilnehmer in drei Gruppen aufgeteilt, die als Schüler, Lehrer und Eltern nach Vorschlägen suchen sollten, wie man, dem Problem an den Schulen begegnen kann. 
Thomas Ebert, Bürgermeister der Gemeinde Kürnach, gab einen Überblick über seine Arbeit als Bürgermeister seiner Gemeinde. Er zeigte die verschiedenen Aufgaben auf die er und sein Gemeinderat sich stellen müssen, wie die Gemeinde zu ihrem Geld kommt, wofür es ausgegeben wird und wie die politischen Strukturen aussehen. Ausdrücklich appellierte er an die Schüler, dass sie in ihrer Heimat intensiv dafür werben, dass die Wahlberechtigten unbedingt sich an der bevorstehenden Europawahl am 25. Mai beteiligen sollen. Die Wahlbeteiligung 2009 in Polen mit 24 % sei unentschuldbar, wobei sich Deutschland mit einer Beteiligung von 45 % auch nicht mit Ruhm bekleckert habe. 
Bei der MAIN-POST erhielten die Jugendlichen einen Einblick in das Entstehen einer Tageszeitung, von der eingegangen Meldung über die Redaktion bis zum Druck. Beeindruckend war die logistische Leistung. Die Zeitung, mit ihren 18 verschiedenen lokalen Ausgaben, ist gegen Mitternacht fertig ist und wird während der Nacht an die Zusteller geliefert, die sie zwischen 6 und 7 Uhr den Lesern in die Briefkästen legen.

(C) Karl-Heinz Born und Bruno Seuffert

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