Nachrichten

Es waren erfüllte Jahre

Leitungswechsel in der Benediktushöhe – Retzbach (POW) Mit einem Festakt ist Dieter Wagner (64), langjähriger Leiter der „Benediktushöhe –Haus für Soziale Bildung“ in Retzbach, am Sonntagabend, 11. Oktober, offiziell in den Ruhestand verabschiedet worden.

Wagner hatte das Bildungshaus seit 2002 geleitet. Zugleich wurde sein Nachfolger Bruno Seuffert (55) begrüßt, zuvor stellvertretender Leiter und Bildungsreferent. Er übernahm zum 1. September die Leitung des Bildungshauses. „Ich gehe mit etwas Wehmut, aber frohen Mutes“, verabschiedete sich Wagner von Mitarbeitern und Weggefährten. Seinen Nachfolger beschrieb er als loyalen, sachkundigen und bestens qualifizierten Mitarbeiter: „Ich bin sicher, dass es auf der Benediktushöhe gut weitergeht.“

In den vergangenen 13 Jahren habe Wagner die „Benediktushöhe“ mit hoher Kompetenz und außergewöhnlichem Engagement geleitet, sagte Domkapitular Dr. Helmut Gabel, Leiter der Hauptabteilung Außerschulische Bildung der Diözese Würzburg. Wagner habe das Tagungshaus als „Haus der Verbände“ und regionalen Stützpunkt für die Arbeitnehmerpastoral profiliert. Zertifizierungen zeugten vom hohen Qualitätsstandard der Erwachsenenbildung sowie des Tagungsbetriebs. Zudem seien unter Wagner alle Zimmer im Haupthaus renoviert, die Heizung erneuert sowie Maßnahmen zur energetischen Optimierung durchgeführt worden. „Du übergibst ein geordnetes Haus“, sagte Gabel. Über seine Berufstätigkeit hinaus habe sich Wagner in vielfältiger Weise sozial engagiert, unter anderem als Mitglied des Diözesanrats, als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der christlichen Arbeitnehmerorganisationen in Bayern oder als stellvertretender Bürgermeister von Bergrheinfeld. „Durch all das hast Du ein enormes Fachwissen erworben, das Dir in der Leitungsaufgabe zugutekam“, sagte Gabel. „Dein Einsatz hat reichen Segen für Kirche und Gesellschaft gebracht.“

Den neuen Leiter Bruno Seuffert beschrieb Gabel als bodenständig, verlässlich und zielstrebig. „Ich wünsche Dir die nötige Ruhe, Gelassenheit und Standfestigkeit für diese Aufgabe.“ Im Zuge des Leitungswechsels begrüßte Gabel zudem zwei neue Mitarbeiterinnen. Neue Bildungsreferentin ist seit 14. September Johanna Hecke, bislang Projektreferentin für das Mehrgenerationenhaus im Matthias-Ehrenfried-Haus in Würzburg. Die neu geschaffene Stelle als Verwaltungsleiterin übernimmt Andrea Sierl, vorher Assistentin der Referenten an der Katholischen Hochschulgemeinde Würzburg.

Zahlreiche Redner würdigten das Wirken Wagners. „Ein Abschied schmerzt fast immer“, sagte Peter Keller, der das Bildungshaus von 1981 bis 2002 geleitet hatte. „Ich danke Dir für Dein großes Engagement als Leiter sowie als Geschäftsführer des Trägervereins.“ Bundestagsabgeordneter Paul Lehrieder (CSU) dankte Wagner für die „konstruktive Zusammenarbeit“. Er freue sich auf „die weiterhin gute Zusammenarbeit mit dem neuen Leitungsteam“. Landtagsabgeordneter Thorsten Schwab (CSU) lobte die Arbeit des Bildungshauses: „Hier wird eine wahnsinnig breite Spanne abgedeckt.“ Dem schloss sich Landtagsabgeordnete Kathi Petersen (SPD) an: „Bildung heißt Teilhabe. Wir brauchen ein Mehr an politischer und kultureller Bildung und wir brauchen soziale Bildung.“ „Für uns als Gemeinde ist es sehr schön, mit einer solchen Einrichtung in Verbindung gebracht zu werden“, sagte Ulrich Schlosser, dritter Bürgermeister von Zellingen, über die „Benediktushöhe“. Er dankte Wagner für die „tolle Zusammenarbeit“ und wünschte dem neuen Team alles Gute.

Es sei ein „freundschaftliches Miteinander“ gewesen, sagte Dekan Albin Krämer: „Wir im Dekanat freuen uns auf ein weiterhin gutes Miteinander und den gemeinsamen Weg.“ Wagner habe sich für seine Kollegen engagiert, sei beharrlich und offen für Neues gewesen, betonte Dorothea Weitz, Vorsitzende der Mitarbeitervertretung der Diözese Würzburg (MAV). Für die drei „Neuen“ hatten sie und ihr Stellvertreter Wolfgang Keller „Begrüßungstüten“ mitgebracht – und in jede eine Chilischote gesteckt. „Lassen Sie sich befeuern, motivieren und leben Sie in der Balance zwischen Chili und Chillen.“ Wagner habe die „Benediktushöhe“ als Haus der Verbände profiliert und weiterentwickelt, sagte Harald Mantel, Diözesanvorsitzender der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB). Er sei überzeugt, dass Seuffert das weiter pflegen werde. Die Mitarbeiter der „Benediktushöhe“ überraschten ihren ehemaligen Chef mit einer selbst gezimmerten „Ruhestandsbank“, einem Abschiedslied und einem Fotobuch – „mit den Highlights Deines Wirkens“.

„Es waren erfüllte und beglückende Jahre. Ich möchte diese Zeit nicht missen“, blickte Wagner auf seine Arbeit auf der „Benediktushöhe“ zurück. Die Zusammenarbeit mit dem Bistum Würzburg sei vertrauensvoll und fair gewesen. Er dankte vor allem seiner Familie für ihr Verständnis und ihre Unterstützung. Ein persönlicher Dank galt auch seinem Amtsvorgänger Peter Keller, der ihm durch sein kritisches Hinterfragen sehr geholfen habe, sowie den Mitarbeitern: „Ich danke Euch für alles Mitdenken und Eure engagierte Arbeit weit über das normale Maß hinaus. Ich bin stolz auf Euch und werde Euch vermissen.“ Seinem Nachfolger Seuffert wünschte er „kreative Ideen und Mut zu Neuem“. Unter dem Applaus der Mitarbeiter erklärte er: „Der Wert der Bildung darf sich nicht nur an ihrer ökonomischen Verwertbarkeit orientieren. Wir wollen die Menschen zu eigenverantwortlichem Handeln befähigen. Wir leisten einen wichtigen Beitrag für die Kirche in Würzburg.“

Seuffert erinnerte sich daran, wie er als Student im Rahmen seiner Diplomarbeit sein erstes Seminar auf der „Benediktushöhe“ besuchte. „Ich war tief beeindruckt, außerhalb der Universität einen Ort zu finden, wo auf hohem Niveau gesellschaftliche Bildung stattfand.“ Globalisierung, Klimaschutz und die Integration von Flüchtlingen seien nur einige der Herausforderungen, vor denen die Gesellschaft heute stehe. Kirchliche Bildungsarbeit wolle die Menschen dazu befähigen, ihr Potenzial zu entfalten und sich einzubringen. Um möglichst viele Menschen zu erreichen und zu gesellschaftlichem Engagement zu bewegen, müssten unter anderem Kooperationen weiter vertieft werden. „Unser Haus kann zu einem wichtigen Pastoralort werden“, sagte Seuffert. „Wir können dazu beitragen, dass die Pastoral 2030 Früchte trägt.“

Der Festakt wurde musikalisch begleitet von der Blasmusik „Wanderblech“ aus dem Landkreis Schweinfurt. Durch den Abend führte Pastoralreferent Edmund Gumpert, Referent für Erwachsenenbildung und Qualifizierungsmaßnahmen für die Beschäftigten der Diözese Würzburg.

sti (POW)

Diözese Würzburg KdöR

Forum Soziale Bildung
Bodelschwinghstrasse 23
97753 Karlstadt

Tel.: +49 9364 8098-0
Bürozeiten Mo.-Fr.: 08:30 -13:00

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!