Fachgespräch zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Statistischen Berechnungen zufolge sei im Landkreis Main-Spessart bis 2030 ein Rückgang der Einwohnerzahl um zehn Prozent zu erwarten. Schon heute könne man die Abwanderung aus ländlich strukturierten Gebieten in die Städte beobachten. Die Situation von Familien im Landkreis müsse deutlich verbessert werden, um der Landflucht entgegen zu wirken. Familienfreundlichkeit brauche eine breite Basis und rege Beteiligung der Bürger im Landkreis. Hier sei die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) als christlicher Verband mit sozial- und berufspolitischer Kompetenz gefragt.
Wichtig sei es, so stellvertretende Diözesanvorsitzende Theresia Erdmann, die Bedürfnisse der Arbeitnehmer zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erfragen und damit in die regionalen Betriebe zu gehen.
Martina Höß, Verantwortliche der Diözese Würzburg für das audit berufundfamilie, berichtete in diesem Zusammenhang von einer Mitarbeiterbefragung. Als ein wichtiges Ergebnis habe sich dabei der Wunsch nach einer Kinderbetreuung in Notfällen heraus kristallisiert. Darüber hinaus könne ein besseres Angebot an Heimarbeitsplätzen oder die Möglichkeit, Kinder in Ausnahmefällen mit an den Arbeitsplatz zu bringen, zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf beitragen.
Im Verlauf der Diskussion erarbeiteten die Gesprächsteilnehmer einen ersten Maßnahmenkatalog. Familienfreundliche Arbeitszeiten, ein flächendeckendes Netz von Leihopas und -omas sowie ein zentrales Familieninformationszentrum, das Familien in ihrer konkreten Situation unterstützt, hatten dabei oberste Priorität.